Die Wirkungsweise der Stosswellentherapie am Knie
Die Stosswellentherapie, auch als extrakorporale Stosswellentherapie (ESWT) bekannt, ist eine nicht-invasive Behandlungsmethode, bei der energiereiche, akustisch-mechanische Wellen auf das betroffene Gewebe übertragen werden. Diese durchdringen Wasser und wasserhaltige Strukturen im Körper, ohne sie zu zerstören.
Sobald die Stosswellen auf ein Hindernis wie Kalkablagerungen oder Verkrustungen treffen, entlädt sich ihre Energie und löst verschiedene positive Effekte aus:
- Zertrümmerung von Kalkablagerungen: Fokussierte Stosswellen können Kalkablagerungen (zum Beispiel in Sehnen) effektiv zertrümmern. Der Körper kann die Reste anschließend selbstständig abtransportieren.
- Erhöhte Durchblutung: Die Stosswellentherapie regt die Durchblutung im behandelten Bereich an, was die Bildung körpereigener Botenstoffe fördert und den Heilungsprozess unterstützt.
- Aktivierung von Stammzellen: Die Wellen aktivieren Stammzellen und Wachstumsfaktoren, die für die Regeneration und Neubildung von Gewebe verantwortlich sind.
- Lösung von Verspannungen und Triggerpunkten: Durch die Stosswellenbehandlung können Verspannungen und schmerzhafte Triggerpunkte in der Muskulatur gelockert und aufgelöst werden, was zu einer schnellen Schmerzlinderung führt.
Diese vielfältigen Wirkungen machen die Stosswellentherapie zu einer effektiven Behandlungsmethode für verschiedene Kniebeschwerden.
Welche Kniebeschwerden lassen sich durch Stosswellentherapie behandeln?
Knieprobleme können aus verschiedenen Gründen auftreten und unterschiedliche Formen annehmen. Einige der häufigsten Beschwerden sind:
- Kniearthrose: Bei der Kniearthrose handelt es sich um eine degenerative Erkrankung, bei der sich der schützende Knorpel im Kniegelenk allmählich abnutzt. Dies führt zu Schmerzen, Steifheit und einer eingeschränkten Beweglichkeit. Risikofaktoren für Kniearthrose sind unter anderem Übergewicht, Verletzungen und zunehmendes Alter. Die Stosswellentherapie kann dabei helfen, Schmerzen zu lindern, Muskelverspannungen zu lösen und die Beweglichkeit des Gelenks zu verbessern. Die Wellen regen die Regeneration des Gewebes an und aktivieren Wachstumsfaktoren.
- Patellaspitzensyndrom (Jumper’s Knee): Das Patellaspitzensyndrom, auch bekannt als Jumper’s Knee, ist eine Reizung der Kniescheibensehne (Patellasehne), die vermehrt bei Sportlern auftritt, deren Sportarten hohe Sprungbelastungen aufweisen, wie beispielsweise Volleyball oder Basketball. Die Hauptursache ist eine chronische Überlastung der Patellasehne. Dies kann erfolgreich mit Stosswellen behandelt werden, indem sie Verspannungen an der Kniescheibe lösen, Entzündungen und Reizungen reduzieren sowie die Heilung fördern.
- Runner’s Knee (Läuferknie): Das Runner’s Knee, oder auch ilio-tibiales Bandsyndrom (ITBS) genannt, äussert sich durch Schmerzen an der Aussenseite des Knies. Es tritt oftmals bei Läufern oder Radfahrern auf, die ein hohes Trainingspensum absolvieren. Hier kann die Stosswellenbehandlung Triggerpunkte gezielt ansprechen, Entzündungen mildern und die Selbstheilung anregen.
- Meniskusrisse: Der Meniskus ist eine knorpelartige Struktur im Kniegelenk, die als Stossdämpfer und Gleitlager dient. Risse im Meniskus können durch Überlastung, Verletzungen oder Alterungsprozesse herbeigeführt werden und führen zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Hier kann die Stosswellentherapie die Durchblutung im betroffenen Bereich verbessern, Schmerzen lindern und den Heilungsprozess unterstützen.
- Kreuzbandrisse: Eine der häufigsten Knieverletzungen ist der Riss des vorderen oder hinteren Kreuzbandes, oft verursacht durch Sportunfälle oder plötzliche Drehbewegungen. Nach einer Kreuzbandverletzung kann die Stosswellentherapie die Rehabilitation unterstützen, indem sie die Durchblutung in den umliegenden Weichteilen fördert, Verspannungen löst und die Heilung beschleunigt.
- Knorpelschäden: Selbst kleinere Knorpelschäden im Knie können zu Schmerzen und eingeschränkter Beweglichkeit führen und im Laufe der Zeit zu schwerwiegenden Erkrankungen wie Arthrose führen. Diese können optimal mit einer Stosswellentherapie behandelt werden, indem sie die Regeneration in Mitleidenschaft gezogenem Gewebe anregt und die Symptome lindert.
Darüber hinaus hat sich die Stosswellenbehandlung auch bei anderen Kniebeschwerden wie dem Pes-anserinus-Syndrom, dem Morbus Osgood-Schlatter, dem femoropatellaren Schmerzsyndrom und dem Tibiakantensyndrom als wirksam erwiesen.
Ablauf einer Stosswellenbehandlung am Knie
Eine Stosswellenbehandlung wird ambulant durchgeführt und dauert in der Regel zwischen 5 und 15 Minuten. In den meisten Fällen sind mehrere Sitzungen im Abstand von 2 bis 4 Wochen erforderlich, um eine optimale Wirkung zu erzielen. Die Anzahl der Behandlungen hängt von der Art und Schwere der Beschwerden ab. Viele Patienten berichten aber bereits nach der ersten Behandlung von einer spürbaren Linderung ihrer Beschwerden. Die Therapie ist in der Regel schmerzarm und gut verträglich. Sie kann in vielen Fällen eine Operation vermeiden.
In der Regel ist nach einer Stosswellentherapie keine spezielle Nachbehandlung erforderlich. Sollten vorübergehend Schmerzen oder Erstverschlimmerungen auftreten, können entzündungshemmende oder schmerzstillende Medikamente eingenommen werden.
Mit welchen Behandlungsmethoden kann die Stosswellentherapie am Knie kombiniert werden?
Für ein optimales Behandlungsergebnis kann die Stosswellentherapie in Kombination mit anderen Therapieformen angewendet werden, wie zum Beispiel:
- Physiotherapie und Übungen zur Stärkung der Muskulatur
- Eigenblutbehandlungen (PRP-Therapie)
- Injektionen mit Hyaluronsäure
- Magnetfeldtherapie
Darüber hinaus können weitere Massnahmen wie Kälte- oder Wärmeanwendungen, Ernährungsumstellung oder die Verwendung von Kinesio Tapes, Bandagen und Einlagen die Behandlung unterstützen.
Lassen Sie sich von unseren erfahrenen Therapeuten bei der Physio Station beraten, ob die Stosswellentherapie für Ihre spezifischen Kniebeschwerden geeignet ist. Wir erstellen für Sie einen individuellen Behandlungsplan, der auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist und Ihnen den Weg zu einer beschwerdefreien Mobilität ebnet. Zögern Sie nicht, einen Termin zu vereinbaren und uns für eine ausführliche Beratung zu kontaktieren. Wir freuen uns darauf, Ihnen bei der Linderung Ihrer Knieschmerzen und der Förderung des Heilungsprozesses zur Seite zu stehen.
