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Hexenschuss: Was tun?

Ein Hexenschuss, medizinisch auch als Lumbago oder Lumbalgie bezeichnet, ist ein plötzlich auftretender, stechender Schmerz im Rücken, meist im Bereich der Lendenwirbelsäule. Dieser Schmerz kann sehr intensiv sein und die Bewegungsfreiheit stark einschränken. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um eine akute Muskelverspannung, die benachbarte Strukturen beeinflusst. Obwohl ein Hexenschuss sehr schmerzhaft sein kann, spielen Bandscheiben oder der Ischiasnerv nur selten eine Rolle bei dieser Art von Rückenbeschwerden.
Ein Hexenschuss, medizinisch auch als Lumbago oder Lumbalgie bezeichnet, ist ein plötzlich auftretender, stechender Schmerz im Rücken, meist im Bereich der Lendenwirbelsäule. Dieser Schmerz kann sehr intensiv sein und die Bewegungsfreiheit stark einschränken. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um eine akute Muskelverspannung, die benachbarte Strukturen beeinflusst. Obwohl ein Hexenschuss sehr schmerzhaft sein kann, spielen Bandscheiben oder der Ischiasnerv nur selten eine Rolle bei dieser Art von Rückenbeschwerden.

Ursachen und Risikofaktoren für einen Hexenschuss

Ein Hexenschuss kann durch ganz alltägliche Bewegungen ausgelöst werden, die plötzlich oder ungewohnt ausgeführt werden. Beispielsweise kann der Schmerz beim Aufstehen aus dem Bett, vom Stuhl oder der Couch auftreten. Auch Bücken, Drehbewegungen, Heben oder Strecken können Auslöser sein. Selbst Zugluft kann einen Hexenschuss verursachen. Diese äusseren Einflüsse führen dazu, dass sich die Muskeln im Lendenwirbelbereich verspannen. Diese Verspannungen wiederum können benachbarte Gewebe und Strukturen beeinträchtigen, wie beispielsweise die Wirbelgelenke oder das Iliosakralgelenk. Ein Bandscheibenvorfall oder eine Vorwölbung der Bandscheibe tritt dabei jedoch nur selten auf. Auch eine Beteiligung des Ischiasnervs ist eher die Ausnahme.

Ein weiterer Risikofaktor für einen Hexenschuss ist ein schwacher Rücken aufgrund eines Mangels an Sport und Bewegung. Eine schwache Rücken- und Bauchmuskulatur ist anfälliger für Verspannungen und weniger belastbar. Wenn die Muskeln dagegen gut ausgebildet und stark sind, wirken sie wie ein Stützkorsett für die Wirbelsäule und sie sind weniger anfällig für Verspannungen.

Das sind die Symptome eines Hexenschusses

Das wichtigste Anzeichen für einen Hexenschuss sind die plötzlich auftretenden, akuten, brennenden oder stechenden Schmerzen. Diese Schmerzen sind meist lokal begrenzt und strahlen nicht aus, wie es bei einem Ischias-Schmerz der Fall ist. Weitere Symptome eines Hexenschusses sind eine Steifheit der Wirbelsäule, die eine Bewegung im betroffenen Bereich erschwert (meist Lendenwirbelsäule und Kreuzbein), verhärtete Rückenmuskeln und Schmerzen bei leichtem Druck auf die Dornfortsätze der Wirbel. Aufgrund der Schmerzen wird jede Bewegung vermieden, die weitere Schmerzen verursachen könnte. Dies führt zu einer Schonhaltung, die wiederum zu Verspannungen führen kann. Dadurch leiden Muskeln, Sehnen und Gelenke, und es entsteht ein Teufelskreis.

Was tun bei einem Hexenschuss?

Wenn Sie einen Hexenschuss haben, können Sie verschiedene Massnahmen ergreifen, um die Schmerzen zu lindern und die Heilung zu unterstützen. Hier sind einige Tipps:

  • Wärmeanwendungen: Wärme kann helfen, die Muskulatur zu entspannen und die Durchblutung zu fördern. Sie können eine Wärmflasche auf den unteren Rücken legen oder Rotlicht auf die betroffene Stelle anwenden. Alternativ können Sie auch eine heisse Dusche nehmen oder ein warmes Bad geniessen. Wärmepflaster oder Fango-Packungen können ebenfalls zur Schmerzlinderung beitragen.

  • Stufenlagerung: Die Stufenlagerung kann zur Entlastung der Wirbelsäule beitragen. Legen Sie sich dazu flach auf den Rücken und bringen Sie Ihre Beine im rechten Winkel auf einen Stuhl oder einen Kissenstapel. Diese Position entlastet die Wirbelsäule kurzfristig und ermöglicht den Muskeln im unteren Rückenbereich, sich zu entspannen.

  • Schonende Bewegung: Es mag widersprüchlich klingen, aber schonende Bewegung kann die Genesung bei einem Hexenschuss unterstützen. Vermeiden Sie jedoch Bewegungen, die zu weiteren Schmerzen führen. Stattdessen können Sie leichte Dehnungs- und Mobilisierungsübungen durchführen, um die Muskulatur zu lockern und die Beweglichkeit zu verbessern. Ein Spaziergang kann ebenso helfen, sofern Sie schmerzfrei gehen können. Sprechen Sie am besten mit einem Physiotherapeuten über geeignete Massnahmen in Ihrem individuellen Fall.

  • Schmerzmittel: Bei Bedarf können Sie auch Medikamente einnehmen, um die akuten, starken Schmerzen zu lindern. Hierbei empfehlen sich nicht-steroidale Antirheumatika wie Ibuprofen oder Diclofenac. Beachten Sie jedoch die Dosierungsempfehlungen und konsultieren Sie bei länger anhaltenden oder starken Beschwerden einen Arzt.

  • Physiotherapie: Eine Physiotherapie kann bei einem Hexenschuss sehr hilfreich sein. Ein erfahrener Physiotherapeut kann Ihnen Übungen und Maßnahmen zeigen, um Ihre Rückenmuskulatur zu stärken, die Beweglichkeit zu verbessern und die Schmerzen zu lindern. Darüber hinaus kann eine Physiotherapie auch bei der Vorbeugung von erneuten Hexenschüssen unterstützen.

  • Ruhe und Entspannung: Neben den genannten Massnahmen ist es auch wichtig, Ihrem Körper ausreichend Ruhe und Entspannung zu gönnen. Stress und Anspannung können zu einer Verschlechterung der Beschwerden führen. Schaffen Sie sich daher bewusst Momente der Entspannung und gönnen Sie sich ausreichend Schlaf.

Hexenschuss effektiv loswerden: Übungen für Zuhause

Fangen Sie mit einer oder zwei Dehnübungen an, um die gröbsten Spannungen aus dem Rücken zu lösen und die Muskulatur ein wenig aufzuwärmen:


1. Legen Sie sich auf den Rücken. Nehmen Sie ein Bein hoch und halten Sie dieses mit beiden Händen. Ziehen Sie das Knie langsam zur Brust, soweit die Schmerzen es zulassen. Sie dürfen ein leichtes Ziehen im Rücken spüren. Ziehen Sie das Knie zehnmal kontrolliert zur Brust und wechseln Sie dann das Bein. Wichtig ist, dass der Rücken und der Bauch entspannt sind und dass nur die Arme arbeiten.



2. Für die zweite Übung ziehen Sie beide Beine zur Brust. Auch hier ist es wichtig, dass die Schmerzen nicht schlimmer werden, sondern dass Sie entspannt sind. Ziehen Sie die Beine mit langsamen, dehnenden, schaukelnden Bewegungen zur Brust. Machen Sie dies etwa 20 Mal.

3. Nachdem der Rücken warm ist, können Sie mit leichten Kraftübungen weitermachen. Machen Sie diese Übungen jeweils insgesamt für drei bis vier Sätze. Pro Satz wird eine gewisse Anzahl von Wiederholungen ausgeführt. Zwischen den Sätzen machen Sie jeweils eine Pause von 30 bis 60 Sekunden, damit sich die Muskulatur erholen kann und für den nächsten Satz vorbereitet ist.



4. Cat and Cow: Stellen Sie sich in den Vierfüsslerstand und achten Sie darauf, dass die Hände direkt unter den Schultern und die Knie direkt unter den Hüften platziert sind. Bewegen Sie den Rücken und das Becken nach oben und unten, damit Sie abwechselnd ein Hohlkreuz und einen Katzenbuckel machen. Führen Sie diese Bewegung langsam 15 Mal aus und wiederholen Sie den Satz dreimal.

Eigentherapie bei Tennisellbogen


5. Nun kommt eine etwas schwerere Übung für den unteren Rücken: Legen Sie sich auf den Rücken und nehmen Sie beide Knie hoch, damit Sie sowohl in den Hüften als auch in den Knien einen 90 Grad Winkel haben. Achten Sie darauf, dass der ganze Rücken am Boden fixiert ist, spannen Sie hierfür Ihre Bauchmuskeln ganz fest an. Strecken Sie langsam ein Bein nach vorne aus und gehen Sie vorerst nur so weit, dass das Kreuz nicht vom Boden weg kommt. Nehmen Sie das Bein dann wieder zurück in die Ausgangsposition und wiederholen Sie dasselbe mit dem anderen Bein. 

6. Strecken Sie jedes Bein je fünfmal aus und wiederholen Sie den Satz dreimal.



7. Positionieren Sie sich wieder im Vierfüsslerstand und spannen Sie die Bauchmuskeln an, damit der Rücken gerade bleibt. Strecken Sie einen Arm und das gegenüberliegende Bein aus (z. B. den linken Arm und das rechte Bein) und führen Sie das Knie und den Ellenbogen unter dem Körper zusammen. Strecken Sie danach den Arm und das Bein wieder aus. Achten Sie darauf, dass der Rücken dabei stets gerade bleibt. Wiederholen Sie diesen Vorgang zehnmal. Anschliessend wechseln Sie den Arm und das Bein und wiederholen denselben Vorgang ebenfalls zehnmal. Machen Sie diese Übung insgesamt für drei bis vier Sätze.

Hexenschuss: Wann zum Arzt?

In den meisten Fällen klingen die Beschwerden eines Hexenschusses innerhalb weniger Tage bis Wochen von selbst ab. Dennoch sollten Sie einen Arzt aufsuchen, wenn die Schmerzen länger als drei Tage anhalten, sich verschlimmern oder mit weiteren Symptomen wie Kribbeln, Taubheitsgefühlen oder Lähmungserscheinungen einhergehen. In solchen Fällen könnte eine ernsthaftere Erkrankung wie ein Bandscheibenvorfall vorliegen, der eine spezifischere Behandlung erfordert.

Ein Hexenschuss kann sehr schmerzhaft sein und die Bewegungsfreiheit stark einschränken. Mit den genannten Vorkehrungen und einer gezielten Physiotherapie können Sie jedoch die Schmerzen lindern, die Heilung unterstützen und einem erneuten Hexenschuss vorbeugen. Bei anhaltenden oder starken Beschwerden sollten Sie jedoch immer einen Arzt aufsuchen, um eine genaue Diagnose und individuelle Behandlung zu erhalten. Sie können sich gerne auch bei einer unserer Physiotherapiepraxen in Zürich melden und einen Termin mit einem unserer Therapeuten vereinbaren. Wir wünschen Ihnen eine gute Besserung und schnelle Genesung!

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Über den Author
Geraldine
Geraldine ist in der Physio Station Albisrieden als Physiotherapeutin tätig. Ihre Schwerpunkte sind Lymphdrainage, Manuelle Therapie, Sportphysiotherapie und Triggertherapie.
Praxisleiterin
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