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Schulter ausgekugelt

Die Schulter ist mit einem Anteil von 50% an allen Ausrenkungen (Luxation) im menschlichen Körper das am häufigsten betroffene Gelenk. Eine ausgekugelte Schulter ist eine schmerzhafte und häufige Verletzung, bei der der Oberarmknochen aus der Schulterpfanne gleitet. Diese Verletzung kann durch verschiedene Faktoren wie Stürze, Unfälle oder Sportverletzungen verursacht werden und erfordert umgehende medizinische Betreuung.
Die Schulter ist mit einem Anteil von 50% an allen Ausrenkungen (Luxation) im menschlichen Körper das am häufigsten betroffene Gelenk. Eine ausgekugelte Schulter ist eine schmerzhafte und häufige Verletzung, bei der der Oberarmknochen aus der Schulterpfanne gleitet. Diese Verletzung kann durch verschiedene Faktoren wie Stürze, Unfälle oder Sportverletzungen verursacht werden und erfordert umgehende medizinische Betreuung.

Ursachen einer ausgerenkten Schulter

Die Auskugelung der Schulter kann durch verschiedene Ursachen entstehen:

  • Angeboren: Hypermobilität oder übermässige Elastizität (Laxität) der Schulterkapsel.
  • Trauma: Auskugelung nach Sturz oder Zusammenprall. 
  • Non-Trauma: Auskugelung ohne direkten Kontakt, häufig bei bereits vorangegangenen Auskugelungen.

Die Anatomie der Schulter

Die Schulter ist ein Kugelgelenk, das unsere Arme mit dem Rumpf verbindet. Sie ist ein komplexes Gebilde aus insgesamt vier Gelenken:

  • Glenohumeralgelenk (Schultergelenk): Verbindung zwischen Oberarm (Humerus) und Schulterblatt (Scapula). Oberarmkopf und Schulterblattpfanne sind durch die Schulterkapsel miteinander verbunden. Verschiedene Muskeln, unter anderem die Rotatorenmanschette (bestehend aus vier Rotations-Muskeln), sind entscheidend dafür, dass der Oberarmkopf in der Gelenkpfanne zentriert und stabil gehalten wird.
  • AC-Gelenk: Gelenkverbindung zwischen dem Schulterdach (Acromion) und dem Schlüsselbein (Clavicula).
  • SC-Gelenk: Hier verbindet sich das Brustbein (Sternum) mit dem Schlüsselbein (Clavicula).
  • Scapulathorakales Gelenk: Verbindung des Schulterblatts (Scapula) zum Brustkorb (Thorax). Das Schulterblatt ist durch Muskeln am oberen Rücken befestigt.

Verglichen mit der tiefen, knöchernen Hüftpfanne, ist die Schulterpfanne eher als kleine, flache Schale zu bezeichnen. Diese Schale wird durch das Labrum verstärkt, einen Knorpelring, der direkt an der Gelenkpfanne des Schulterblattes ansetzt. Das Labrum ist mit der Schulterkapsel verbunden. Die Muskeln der Rotatorenmanschette tragen zu einer Zentrierung des Schulterkopfes in der Gelenkpfanne bei und dienen der Stabilisierung des Gelenks, indem sie sich zum richtigen Zeitpunkt anspannen, um Bewegungen zu unterstützen.

Für die Anforderungen, die wir an die Schulter stellen, ist ihre Anatomie sehr sinnvoll. Die geringe Tiefe der Gelenkpfanne ermöglicht es uns, den Arm frei in alle Richtungen zu bewegen. Durch diese Bewegungsfreiheit wird die Stabilisierung der Schulter für den Körper jedoch schwieriger.

Häufigkeit und Richtung der Auskugelungen

  • 75% der Fälle: Auskugelung erfolgt nach vorne. Häufig bei Sportverletzungen oder Stürzen.
  • 20% der Fälle: Auskugelung erfolgt nach hinten. Zum Beispiel bei einem Verkehrsunfall. Diese Diagnose wird häufig übersehen, da sie bei der körperlichen Untersuchung oft weniger auffällig ist als eine Auskugelung nach vorne.
  • 5% der Fälle: Auskugelung in verschiedene Richtungen. Typischerweise bei Hypermobilität.

Mögliche Schäden bei traumatischen Auskugelungen

Bei einer traumatischen Schulterluxation können mehrere Strukturen beschädigt werden:

  • Das Bindegewebe der Kapsel und/oder des Labrums kann gedehnt werden oder reissen.
  • Bankart-Läsion: Abriss der Gelenklippe (Labrum) vom vorderen Rand der Schulterpfanne (Glenoid). Sie tritt im Rahmen einer vorderen Schulterluxation auf,  wenn der Humeruskopf gegen das Labrum gepresst wird. 
  • Hill-Sachs-Läsion: Eindellung (Impressionsfraktur) am Oberarmkopf, die durch den Druck der Schultergelenkpfanne auf den Humeruskopf entsteht. Sie tritt häufig in Kombination mit einer Bankart-Läsion auf. Eine Röntgenaufnahme kann diese Verletzung nachweisen oder ausschliessen:​

Auf der linken Seite des Röntgenbildes ist eine vordere Schulterluxation zu erkennen. Rechts sieht man eine Hill-Sachs-Läsion (die Delle im Schulterkopf) und eine Bankart-Läsion (Fraktur am unteren Ende der Schulterpfanne).

Diagnose einer Schulterluxation

Eine Schulterauskugelung lässt sich in der Regel einfach diagnostizieren, da sie mit einer äusserlich deutlich sichtbaren Fehlstellung des Oberarmkopfes einhergeht. Nach der Luxation verspüren die Betroffenen häufig ein starkes Gefühl der Instabilität und eine anhaltende Angst vor einer erneuten Auskugelung. Traumatische Ursachen sind häufig mit starken Schmerzen und Bewegungseinschränkungen verbunden. Bei nicht-traumatischen Auskugelungen und einer bestehenden Schulterlaxität treten diese Symptome nicht immer auf. 

Bei einer traumatischen Schulterluxation ist es wichtig, bildgebende Verfahren wie Röntgen und MRT durchzuführen, um begleitende Läsionen und mögliche Frakturen auszuschliessen. Diese Untersuchungen sind entscheidend für eine präzise Diagnose und die Entwicklung eines effektiven Therapieplans zur Wiederherstellung der Schulterfunktion.

Operation nach einer ausgekugelten Schulter: Ja oder Nein?

Die Entscheidung für eine Operation nach einer Schulterluxation hängt von verschiedenen Faktoren ab. Zur Abschätzung des Risikos einer dauerhaften Instabilität wird das PRIS-Tool (Predicting Recurrent Shoulder Instability) verwendet. Dieses Instrument prognostiziert zuverlässig, wer nach einer ersten Luxation KEINE langfristigen Instabilitätssymptome entwickeln wird. Allerdings kann es nicht vorhersagen, bei wem diese Symptome auftreten. In der Regel geschehen 90% der Re-Luxationen innerhalb von zwei Jahren. Wenn also mehr als zwei Jahre seit dem Auskugeln der Schulter vergangen sind, ist die Chance, dass es erneut passiert, ziemlich gering. 

Das Risiko einer dauerhaften Instabilität steigt mit jüngerem Alter und wenn der dominante Arm betroffen ist oder eine knöcherne Bankart-Läsion vorliegt. Zudem spielen der Grad der Schmerzen, die Einschränkungen im Alltag sowie das Ausmass an Angst und Instabilität eine wichtige Rolle bei der Entscheidung für oder gegen eine Operation.

Wichtig zu wissen: Eine Operation ist kein Garant für eine vollständige Genesung. Bis zu 50% der operierten Patienten berichten von wiederkehrenden Problemen. Daher ist nicht jeder Patient nach einer Schulterluxation sofort auf einen chirurgischen Eingriff angewiesen. Oft führt ein intensives Training unter Aufsicht eines erfahrenen Physiotherapeuten zu einer vollständigen Regeneration und Wiederaufnahme sportlicher Aktivitäten. In der Regel wird eine Operation nur dann in Betracht gezogen, wenn nach sechs Monaten keine signifikante Verbesserung eingetreten ist.

Physiotherapie bei Schulterluxation

In der ersten Therapiesitzung führen unsere Therapeuten ein umfassendes Anamnesegespräch, um für die Therapie relevante Informationen zu sammeln und Kontraindikationen auszuschliessen. Anschliessend erfolgt eine gründliche Untersuchung, um den aktuellen Rehabilitationsstand zu bestimmen. Zusammen mit dem Patienten erstellen wir ein individuelles Anforderungsprofil, das auf tägliche Bedürfnisse abgestimmt ist. Unser Ziel ist es, den IST-Zustand zu definieren und den Soll-Zustand festzulegen, wobei der Therapieprozess kontinuierlich evaluiert wird. 

Gezieltes Training bei einer Schulterluxation

Nach einer Schulterluxation ist gezieltes Schultertraining entscheidend. Es stärkt die Muskulatur und verringert das Risiko einer erneuten Auskugelung. Neben allgemeinen Kraftübungen sind insbesondere gezielte Übungen für die kleinen Muskeln wichtig, die zur Stabilisierung des Schultergelenks beitragen. Diese Übungen helfen, schnelle Bewegungen zu kontrollieren, die Muskeln rechtzeitig zu aktivieren und die Feinmotorik sowie die Stabilität von Rumpf, Schulterblattmuskulatur und Schultergelenk zu verbessern.

Zu Beginn ist es wichtig, das Vertrauen in die Schulter durch geschlossene Kettenübungen zu stärken. Hierbei sind Hände und/oder Füsse fixiert, beispielsweise bei Liegestützen an der Wand oder Shoulder Taps.

Sobald das Vertrauen aufgebaut ist und Verbesserungen spürbar sind, wechseln die Übungen zu offenen Ketten, bei denen die Hände und Füsse frei beweglich sind. Der Fokus liegt auf Bewegungen, die instabil erscheinen. Ziel ist es, diese Muskeln rechtzeitig und mit der richtigen Intensität zu aktivieren. Beispiele sind Seitheben, Drop & Catch-Variationen, Schulterdrücken, Plyo Push-Ups und Wurfübungen.

Eine wesentliche Voraussetzung für die sichere Durchführung dieser Übungen ist, dass Ihre Schulter wieder vollständig beweglich ist und keine Schmerzen im Alltag verursacht. Achten Sie bei jeder Übung darauf, dass Sie sich sicher fühlen und dass Sie keine Schmerzen beim Durchführen der Übung haben.

Bei andauernden Beschwerden oder zur Optimierung der sportlichen Leistung kann eine individuell angepasste Therapie in Erwägung gezogen werden.

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Über den Author
Agnes
Agnes ist in der Physio Station Schlieren als Physiotherapeutin tätig. Ihre Schwerpunkte sind Manuelle Therapie, Kiefertherapie, Kinesio Tape, Rückenschule und das Fasziendistorsions-Modell.
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